Sebastian Bergman, Kriminalpsychologe:Hochintelligent. Unausstehlich.
In einem Waldstück bei Västerås wird die Leiche eines Jungen entdeckt - brutal ermordet, mit herausgerissenem Herzen. Roger war Schüler eines Elitegymnasiums, ein sensibler Junge. Die Polizei vor Ort ist überfordert, und so reist Kommissar Höglund mit seinem Team aus Stockholm in die Provinz. Dort trifft er überraschend einen alten Bekannten: Sebastian Bergman, ein brillanter Kriminalpsychologe und berüchtigter Kotzbrocken. Er bietet Höglund seine Hilfe an. Das Team ist wenig begeistert, doch schon bald wird der hochintelligente Bergman unverzichtbar. Denn in Västerås gibt es mehr als eine zerstörte Seele!
GELESEN: Hjorth & Rosenfeldt „Der Mann, der kein Mörder war“
Ein Fall für Sebastian Bergman
Kriminalroman
Aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein
Erschienen bei Rowohlt Polaris 2011
Nachdem im November 2023 der 8. Fall „Die Schuld, die man trägt“ um den Ermittler Sebastian Bergman erschien, wurde die Reihe teilweise sehr gelobt. So habe ich mir den 1. Band, der in meiner Bibliothek stand, zur Hand genommen.
Alle Personen sind mit einem schwierigen Leben behaftet. Jeder Einzelne hat zu kämpfen. Einen lustigen und fröhlichen Menschen findet man nicht. Ein problematisches Elternhaus, eine Schule mit unerträglichen Zwängen und der Verlust geliebter Menschen führen bei ihnen zu Ängsten jeglicher Couleur. Jeder versucht seine Schwächen auf andere Weise zu kompensieren.
Gleich zu Anfang verfolgen wir, wie „Der Mann, der kein Mörder war“ versucht, die Leiche verschwinden zu lassen. Da der Tote als vermisst gemeldet wird, beginnt die Suche. Schnell lernen wir den Ermittler Thomas Haraldsson kennen. Dieser Charakter zwingt den Leser sowohl zu Wut als auch zu Mitleid. Er kämpft auf verlorenem Posten, strebt fortwährend nach Anerkennung, begeht aber einen Fehler nach dem anderen.
Nicht lange danach kommt der Protagonist Sebastian Bergman ins Spiel. Mit ihm hat man eine Figur geschaffen, die man als Kollegen nicht unbedingt haben möchte. In seiner Eigenschaft als Psychologe mit äußerst wachem Verstand, dessen er sich mehr als bewusst ist, behandelt er ihm unterlegene Personen herablassend, direkt unverschämt. Sein Sozialverhalten liegt bei null. Kennt man seine Geschichte, kann man ihn verstehen. Die Suche nach Liebe, die er bislang nur einmal in seinem Leben erfahren hat, lässt den 55 Jahre alten Mann nicht zur Ruhe kommen. Er nutzt jede Gelegenheit, mit Frauen zu schlafen, die er einigermaßen anziehend findet, die ihm aber nichts bedeuten. Die Frauen kommen dabei nicht zu Schaden. Es sind Damen, die sich geschmeichelt fühlen und sich gerne auf ihn einlassen.
Insgesamt ist dieser Kriminalroman flott und spannend geschrieben. Um wen es sich tatsächlich bei dem Mann, der kein Mörder war, gehandelt hat, erfahren wir wirklich erst ganz zum Schluss, auch wenn man schon bedeutend früher eine leise Ahnung hat, wie es tatsächlich gewesen sein könnte, die einen aber immer wieder zweifeln lässt, da neue Möglichkeiten aufgezeigt werden. Auch das Team ist auf der falschen Fährte. Einzig natürlich Sebastian Bergman sieht Licht am Ende des Tunnels.
Nach Haraldsson und Bergman lernen wir Kerstin Hanser kennen, die Leiterin der Polizei Västeräs, die Haraldsson ein Dorn im Auge ist, da er ganz fest glaubt, er wäre befähigt, diesen Posten viel besser auszufüllen. Als Kerstin Hanser noch Hilfe von der Reichsmordkommission anfordert, sieht Haraldsson ganz deutlich deren Schwäche.
Die Truppe dieser Reichsmordkommission, allen voran deren Chef Torkel Höglund, gefolgt von Vanja Lithner, Billy Rosén und Ursula Andersson bilden ein gutes Team und arbeiten Hand in Hand. Vanja und Ursula können nicht verstehen, warum Torkel Bergman mit seiner verletzenden und hochnäsigen Art „hinzugezogen“ hat. Sie möchten ihn lieber heute als morgen wieder loswerden.
Mir hat dieser 1. Band sehr gut gefallen, und deshalb habe ich mir die Reihe einschließlich Fall 7 besorgt. So kann ich noch einige Zeit mit Sebastian Bergman „verbringen“, in dessen Leben es einige Baustellen gibt. Wie er diese zu Ende bringt, interessiert mich.
Ein Jugendlicher wird tot in einem Waldstück aufgefunden, sein Herz wurde ihm herausgeschnitten. Es ist ein sehr brutaler Mord, den es aufzuklären gilt und die lokale Kriminalpolizei bekommt Unterstützung von der Reichsmordkommission Stockholm. Sebastian Bergmann, der früher als Polizeipsychologe arbeitete und nun seine eigenen Interessen verfolgen möchte, wird zum Fall hinzugezogen. Dies stösst nicht auf Begeisterung bei seinen Teamkolleginnen, da er ein sperriger, frecher Typ ist, der gerne aneckt und sich seine Freiheiten nimmt, wo und wie er will.
Als Leser ist man von der ersten Seite an in Verbindung mit dem Mörder, das heisst, es gibt durch das ganze Buch hindurch sequenzielle Einschübe aus Sicht des Verbrechers. Daraus wäre mehr zu machen gewesen. Interessant hätte ich gefunden, wenn die Ausführungen zum Motiv und ein psychologischer Ansatz schwergewichtiger gewesen wären. Das Ermittlerteam lernen wir recht gut kennen, obwohl mir die persönlichen Beziehungen und insbesondere die sexuellen Ausschweifungen zu oberflächlich waren. Überhaupt geht es sehr viel um Sex, ohne jegliche Erotik. Ob das die Verkaufszahlen eines Romans steigert, sei mal dahingestellt. Die Hochintelligenz, die Sebastian Bergmann charakterisieren soll, konnte ich nicht nachvollziehen, seine Überlegungen hingegen schon. Er ist eine durchschnittliche Fachperson, wie ich finde, der durch die jahrelange Erfahrung im Beruf als Psychologe durchaus befähigt sein sollte, etwas komplizierte Sachverhalte zu analysieren.
Insgesamt fand ich die Charaktere und den Hergang der Geschichte zu wenig stimmig. Was mir jedoch persönlich am meisten gefehlt hat, ist die Spannung in diesem Krimi. Ich konnte keine Dramaturgie feststellen. Das Buch lässt sich zwar schnell und flüssig lesen, es kann auch nicht unbedingt als langweilig bezeichnet werden, aber es bleibt spannungsmässig immer auf der gleichen Ebene.
Die Sprache fand ich ganz okay und der Geschichte angepasst und die Dialoge der Personen haben mir sogar gut gefallen. Ob ich jedoch zu einem weiteren Fall dieser Ermittlungsreihe greife, bezweifle ich.
Zugegeben, ich bin spät dran mit der Lektüre von „Der Mann, der kein Mörder war“, denn das Buch ist schon über zehn Jahre auf dem deutschen Markt. Aber ich darf sagen: Lieber spät als nie! Denn es war wirklich spannend, hat mich über mehr als 500 Seiten bestens unterhalten. Es ist ein typischer Skandinavien-Krimi a la Stieg Larsson oder Hakan Nesser. Die Hauptperson ist kein strahlender Held, sondern ein Weiberheld und Kotzbrocken, aber eben auch ein exzellenter Psychologe. Und auch die Charaktere der anderen Protagonisten sind nicht schwarz oder weiß, gut oder böse. Der ganze Roman ist wie das Leben – und eben typisch skandinavisch – voller Grautöne, was der Handlung eine besonders intensive Atmosphäre verleiht. Nichts für Heile-Welt-Liebhaber, aber jedem realitätsnahen Leser ohne Probleme mit Ecken und Kanten wärmstens empfohlen!
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Einstieg in eine Serie, die nie langweilt und von aussergewöhnlichen Charakteren (weiblihc wie männlich) bevölkert ist. Sebastian Bergman, nistet sich in einer Ermittlung ein, die ohne ihn doch zum Scheitern verurteilt wäre? Jede der Figuren dieses Autoren-Duos weckt die unterschedlichsten Gefühle beim Lesen, hinzu kommen Fälle, die aussergewöhnlich gut überlegt sind,
Testern Sie selbst.
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