Dieser Dschungel verbirgt die dunkelsten Geheimnisse: Nach »Der mexikanische Fluch« der neue Bestseller von Silvia Moreno-Garcia!
Mexiko, Ende des 19. Jahrhunderts: Carlota Moreau wächst fern von der zivilisierten Welt im Dschungel der Halbinsel Yucatán auf. Sie ist die Tochter eines begabten Wissenschaftlers, der auf seinem Anwesen geheime Experimente durchführt. Als Eduardo Lizalde, der Sohn von Doktor Moreaus Geldgeber, eintrifft und Carlota den Hof macht, scheint ihr Weg in die feine Gesellschaft vorgezeichnet. Doch die dunklen Labore verbergen unzählige Geheimnisse – und das gefährlichste von ihnen ist Carlota selbst.
Nominiert als bester Roman für den Hugo Award 2023!
Mit Hinblick auf den Mexikanischen Fluch eher ernüchternd
Bewertung aus Dortmund am 14.11.2023
Bewertungsnummer: 2068723
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Silvia Moreno-Garcia ist eine in Mexiko geborene kanadische Autorin, die ihre Romane sehr gern in Mexiko, aber auch anderen Ländern Mittel- und Südamerikas spielen lässt und vor allem Motive aus Mexiko und den alten Mayakulturen in ihre Werke einfließen lässt. Unter anderem hat sie auch „Der Mexikanische Fluch“ geschrieben, was mir bereits sehr gut gefallen hatte und weshalb ich wusste, dass ich „Die Tochter des Doktor Moreau“ auch lesen muss. „Die Tochter des Doktor Moreau“ ist inspiriert von „Die Insel des Doktor Moreau“ (1896) von H.G. Wells und erzählt die Geschichte von Carlota Moreau, die als Tochter des Doktor Moreau auf der Halbinsel Yucatan ganz abseits der Gesellschaft aufwächst. Bald gelangt Montgomery Laughton auf das Anwesen der Familie, der dort als mayordomo tätig sein soll - eine Art Hausmeister beziehungsweise „Mann für alles“. Bald werden Carlota und Montgomery jedoch herausfinden, dass die wissenschaftlichen Bestrebungen und Forschungen des Doktor Moreau nicht das sind, was sie eigentlich vermutet hatten. Diejenigen, die „Die Insel des Doktor Moreau“ kennen, werden wissen, worum es sich dabei handelt, für alle anderen lasse ich das jetzt einfach mal außer Acht.
Der Roman wird jedenfalls aus Sicht Carlota und Montgomerys geschrieben - und wie gesagt, ich habe mich schon sehr auf den Roman gefreut, da mich bereits „Der Mexikanische Fluch“ mit seinen Mystery- und Krimiaspekten überzeugen konnte, jedoch konnte leider „Die Tochter des Doktor Moreau“ nicht daran anknüpfen.
Wie immer fand ich den historischen Aspekt sehr interessant, da ich es sehr cool finde, mehr über Mexiko und die Geschichte Mexikos und deren damaligen Problemen und Situationen zu erfahren, vor allem im Hinblick auf die alten Maya. Da wurde ich nicht enttäuscht, das hat wieder sehr gut geklappt in diesem Roman, jedoch muss ich sagen, dass die Handlung selbst für mich diesmal sehr schleppend verlief. Es gab viele Längen und Szenen, bei denen ich teilweise die Lust am Buch verloren habe. Dadurch, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird, doppeln sich einige Szenen leider, indem eine von Carlota erzählt wird und im nächsten Kapitel sozusagen etwas „zurückgespult“ wird und dieselben Geschehnisse aus der Sicht Montgomerys beschrieben werden. Selbstverständlich ist es wichtig, die Gefühle und Sichtweisen beider Figuren zu beleuchten, jedoch hat es für die Handlung selbst nicht viel getan, was ich sehr schade fand. Wiederum fand ich Doktor Moreaus „Forschungsobjekte“ sehr interessant, es hätte mir aber gewünscht, dass man ein bisschen mehr zu der Forschung erfahren hätte und etwas weiter in die Materie eingeführt worden wäre. Zudem konnte man leider schon sehr früh vermuten, wie es ausgehen wird. Der Plottwist um Carlota war nicht sehr überraschend für mich, da das für mich eigentlich schon von Anfang an glasklar war. Ich weiß nicht, ob die Autorin es intendiert hatte, dass man da nicht wirklich überrascht war, als die „Wahrheit“ über Carlota ans Licht kam, jedenfalls konnte mich das nicht wirklich catchen, da ich sehr früh bei einer bestimmten Szene schon Bescheid wusste.
Auch das Ende des Romans war für mich leider sehr ernüchternd. Ich habe mir da irgendwas spannenderes, besseres vorgestellt, was für alle Figuren etwas zufriedenstellender gewesen wäre, jedoch war es ziemlich flach. Deshalb konnte das Buch für mich leider überhaupt nicht an den mexikanischen Fluch anknüpfen.
Da ich jedoch den Schreibstil der Autorin und das allgemeine Setting des Romans mal wieder sehr cool fand und mir sehr gut gefallen hat, vergebe ich trotzdem drei Sterne und hoffe, dass es beim nächsten Roman wieder besser wird
Was hatte ich erwartet von Silvia Moreno-Garcias „Die Tochter des Doktor Moreau“? Grusel, Mystery, vielleicht sogar Horror? Gibt es eigentlich eine Gattung die Insel-Horror heißt? Oder wenigstens Halbinsel-Horror?
Was ich aber fand, das war ein Kinderbuch, jedenfalls in der ersten Hälfte. Nun gut, da werden die Personen vorgestellt, der Landsitz, die Gegend. Alles sehr gemächlich, quasi wie im Zeitlupentempo. Keine Höhen, keine Tiefen, es plätschert so dahin. Dann hatte ich Abbruch im Sinn. Nee, dachte ich, dafür ist dir deine Zeit zu schade. Und wow, doch plötzlich und ganz unerwartet wurde es spannend. Hoch spannend. Als hätten zwei verschiedene Autoren hier mit denselben Personen gespielt. Stress kommt auf und die bis dahin recht hölzern agierenden Protagonisten erwachen zum Leben. Etwa so, wie die künstlich erschaffenen Kreaturen, hier hauptsächlich „Hybriden“ genannt. Aber die können alle sprechen, sehen nur komisch aus und leiden an ihren Deformationen. Jedenfalls fast alle, die Titelheldin sieht natürlich nicht komisch aus, die ist schön, wunderschön. Wäre ja auch sonst langweilig – oder?
Also, wie gesagt, ab der zweiten Hälfte nimmt das Geschehen deutlich an Fahrt auf. Und der Kampf ums Überleben beginnt und was nun zu tun sei, ob der ganzen Bedrohungen, die da kommen. Auf den Schöpfer der Kreaturen kann frau (hier Carlota genannt) sich auch nicht mehr verlassen, der bekommt einen Hirnschlag, als man ihn am Nötigsten gebraucht hätte. Und liegt fortan im Bett.
Es gibt also einen Kreator, Doktor Moreau, der halb-menschliche, halb-tierische Lebewesen in seinem Labor erschafft. Das sollen mal die Sklaven für die Landarbeit werden, was sie aber gar nicht leisten können, denn sie leiden, siehe oben. Und sind teilweise nur sehr eingeschränkt einsatzfähig. Carlota, Doktor Moreaus Tochter, erzählt in jedem zweiten Kapitel den Fortgang der Geschichte aus ihrer Sicht. Das jeweils andere Kapitel ist für Montgomery reserviert, dem britischen Gutsverwalter. Der hat eher so Kommissars-Eigenschaften im Stil unserer Zeit: Er säuft und ist ständig deprimiert.
So geht es immer im Wechsel. Das Ganze ereignet sich im Dschungel der Halbinsel Yucatán im Mexiko des 19. Jahrhunderts. Dann gibt es noch einen Financier, Hernando Lizalde, und der hat einen Sohn, Eduardo, und der Sohn hat einen Cousin, Isidro. Zwischendurch werden noch – der Exotik zuliebe – ein paar spanische Brocken in den Roman geworfen.
Fazit: Irgendwie ein bisschen wie „Lederstrumpf“, aber in der ersten Hälfte weit weniger spannend. Wer hier Grusel & Mystery erwartet, der hat mit Zitronen gehandelt, aber die wachsen hier ja wohl auch. Ganz nett, aber sehr unambitioniert. Lieber die Zeit in Wells’ Original investieren.
,,Die Tochter des Doktor Moreau'' beinhaltet einfach alles, was ich mir von einem guten Buch wünsche.Die Autorin schafft eine tolle Balance aus Schauerroman, Action, feministischen Twists und fantastischen Elementen. Wie auch schon bei ,,Der mexikanische Fluch'' war ich unfassbar gefesselt von dem bildhaft düsteren Schreibstil. Mit der Neuinterpretation des Klassikers von H. G. Wells, vor der Kulisse des mexikanischen Dschungels, hat Silvia Moreno-Garcia wieder einmal eine wunderschöne Geschichte geschaffen. Ich kann nur sagen 10/10, mehr Worte werden diesem atmosphärischen Leseerlebnis nicht gerecht. Muss ich wohl leider alles von ihr lesen.
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Tolle, fesselnde Story, die auf dem Klassiker "Die Insel des Dr. Moreau" von Wells basiert. Faszinierende Atmosphäre, dennoch leicht zu lesen.
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