Kein Mensch will's glauben
Eine Erzählung über den Waldpropheten Mühlhiasl
eBook
7,99 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
20.08.2021
Wenn die wilde Jagd mit Feuer und Schwefel über alle Länder braust, ist die Zeit da, wo alles ein Ende nimmt ... Vom Osten her wird es kommen und im Westen aufhören. Kein Mensch will¿s glauben!Das alte Europa zerfällt und das Heilige Römische Reich ist erloschen. Die Throne der angestammten Herrscherhäuser wanken, denn der korsische Usurpator Napoleon Bonaparte eilt mit seinen Truppen von Sieg zu Sieg. Währenddessen streift ein Mann durch den Bayerischen Wald und prophezeit den verunsicherten Einheimischen für die Zukunft noch weit schlimmere Katastrophen.Dieser Mann, in der Überlieferung meist nur "Mühlhiasl" genannt, bleibt für seine Mitmenschen ein ewiges Rätsel. Ist er nun Müller, Viehhirte oder Aschenbrenner? Verbirgt sich hinter dem düsteren Einsiedler nur ein heilkundiger Narr oder ist der "Hiasl" wirklich in der Lage, in andere Welten und Zeiten zu sehen?Bis heute wissen wir nicht, wer dieser sagenumwobene Seher aus dem Bayerwald war oder ob es ihn wirklich gab.Eine Erzählung über den Propheten Mühlhiasl, eingebunden in die geschichtlichen Ereignisse im Bayern des frühen 19. Jahrhunderts.
Unsere Kundinnen und Kunden meinen
Mühlhiasls spannende Reise zwischen den Welten
Bewertung aus Bietigheim-Bissingen am 05.10.2021
Bewertungsnummer: 1579959
Bewertet: eBook (ePUB)
Birgit Arnold schrieb die Erzählung über den Waldpropheten Matthäus Lang – Mülhiasl genannt, der Ende des 18. Jahrhunderts im Bayrischen Wald geboren wurde.
Schon das Cover des Buches mit Vollmond und Nebel um eine einfache Waldhütte vermittelt den ersten Eindruck, wie der Mühlhiasl immwer wieder zwischen den Welten reist und seine Sehungen hat. Der Mühlhiasl, ein seltsam anmutender Kauz, der sich im Wald, mit Tieren und Pflanzen wohler fühlt, als unter Menschen.
Birgit Arnold beschreibt das einfache, harte und entbehrungsreiche Leben des Mühlhiasl, eingebettet in die geschichtliche Situation des frühen 19. Jahrhunderts, sehr anschaulich und spannend. Man merkt, dass sie für ihre Erzhähung sehr viel recherchiert hat. Vieles bleibt jedoch im dunklen und regt so die Fantasie an.
Die Prophezeiungen Mühlhiasls enden immer mit „Kein Mensch will´s glauben.“. So wird er teilweise verlacht, verspottet; seine Prophezeiungen, die Unheil, Verderben, Krieg androhen, ängstigen aber auch und lassen ihn zu einem Außenseiter werden.
Seine Prophezeiung über die Auflösung des Klosters Windberg während der Säkularisation bewahrheiten sich, andere gehen weit in die Zukunft. „... Alles nimmt seinen Anfang, wenn ein großer weißer Vogel oder ein Fisch über den Wald fliegt. Dann kommt der Krieg und noch einer, und dann wird der letzte kommen. Wann er kommt ? Eure Kinder werden es nicht erleben, aber eure Kindeskinder bestimmt. ...“
Mich hat diese Erzählung gefesselt und die wunderschönen Illustrationen haben mit dazu beigetragen, tief ein zu tauchen. Ich kann diese Erzählung sehr empfehlen.
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Das Leben des Mühlhiasl
Bewertung aus Glauchau am 11.09.2021
Bewertungsnummer: 1565406
Bewertet: eBook (ePUB)
„...Die Hochwasser haben die Ernten der Bauern zerstört, wodurch sie mir kein Getreide liefern konnten. Und ohne das Korn kann ich kein Mehl mahlen. Wie soll ich den Betrag einnehmen, den ich zu zahlen habe, wenn mir jegliche Gelegenheit dafür zerstört wird?...“
Mit diesen Worten versucht der Müller Matthias Lang den Abt Ignaz zu überzeugen, dass er ihm die Pacht der Mühle nicht kündigt. Doch der Abt bleibt hart.
Wir befinden uns zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Leben ist schwierig. Matthias Lang reagiert eigenartig auf die Antwort des Abtes.
„...Ich muss gehen – aber bald werden Ihr selbst aus eurem Kloster rennen müssen! […] Kein Mensch will´s glauben!...“
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Sie erzählt darin das mögliche Leben des Matthias Lang, der im Volksmund „Mühlhiasl“ genannt wurde. Er galt als Waldprophet. Das Buch zeugt von exakter und umfangreicher Recherche der Autorin. Gleich am Anfang weist sie darauf hin, was der Realität entspricht und wo sie sich für eine eigene Interpretation entschieden hat. Auch das Warum verdeutlicht sie.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Eingebettet in das Geschehen werden die historischen Ereignisse der damaligen Zeit, aber auch viele der schriftlich aufgezeichneten Voraussagen des Mannes.
Gut beschrieben wird, wie ein Kloster der damaligen Zeit funktionierte.
„...Ein Sakristan pflegte die liturgischen Geräte, kümmerte sich um den Kirchenschmuck und den Einkauf der Altarkerzen. [..] Für die Alten und Kranken war der Infirmarius zuständig...“
Ausführlich wird beschrieben, wie die Säkularisierung des Klosters vor sich ging. Hart war es vor allem für die Beschäftigten des Klosters, die nicht zum Orden gehörten. Sie standen plötzlich
vor dem Nichts und wurden von staatlicher Seite mit einem Almosen abgespeist.
Matthias Lang arbeitet ein Jahr als Wanderarbeiter, so würden wir heute sagen, in verschiedenen Mühlen. Danach erfährt er, dass Pater Ignaz einen neuen Hirten braucht. Erstaunlicherweise erhält er die Stelle. Im Buch wird deutlich, dass ihm diese Arbeit mehr liegt. Bei den Bewohnern allerdings stößt er mit seinen Prophezeiungen auf wenig Gegenliebe. Manche sind ihnen unverständlich und machen ihnen Angst. Bei anderen aber siegt die Neugier.
Im Winter arbeitet er in einer Glashütte. Dabei erfahre ich, aus welchen Bestandteilen Glas wird.
„...Du nimmst fünfundsiebzig Teile Quarzsand, zehn Teile Kalk, dann kommen noch 10 Teile Pottasche dazu, und nur fünf Teile Soda als Flussmittel….“
Natürlich spielt auch das Kriegsgeschehen eine Rolle. Manch eine Schlacht nimmt ganzen Ortschaften Hab und Gut. Vor allem aus Böhmen fällt das Militär wiederholt in Bayern ein.
Ich darf das Leben des Mühlhiasl bis zu seinem Tod verfolgen. In seinen letzten Jahren wird er fast zum Einsiedler. Das liegt nicht zuletzt an seinen Visionen. Die Menschen wolle nichts von neuen Kriegen hören. Sie sehnen sich nach Frieden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
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