Joe war sieben Jahre alt, als der Telefonanruf seines Bruders kam, dass er verhaftet worden sei. Zwar erklärte Ed, dass er den Polizisten nicht erschossen habe, aber das zählt nicht vor Gericht. Ed ist in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen. Sein Vater ist schon tot und seine Mutter trinkt. So ist kein Geld übrig, um einen guten Anwalt zu engagierten und der achtzehnjährige Ed wird zum Tode verurteilt.
Als Eds Hinrichtungsdatum festgelegt wird, hat Joe seinen Bruder seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Wild entschlossen, die letzten Wochen mit seinem Bruder zu verbringen, reist er nach Texas. Für den Jugendlichen ist es nicht einfach, seinen Bruder im Gefängnis zu besuchen. Er wird mit vielen Erinnerungen konfrontiert und muss sich der Frage stellen, ob er an die Unschuld seines Bruders glaubt. Dabei wird klar, dass es anscheinend kaum jemand interessiert, ob Ed wirklich ein Mörder ist. Hauptsache man hat einen Schuldigen und das Urteil wird vollstreckt.
Mit fünfzehn Jahren sah Sarah Crossan zum ersten Mal die BBC-Dokumentation Fourteen Days in May aus dem Jahr 1987. Darin geht es um Edward Earl Johnsons Hinrichtung, obwohl dieser möglicherweise unschuldig war. Diese Auseinandersetzung mit der Todesstrafe hat sie als Teenager geprägt und inspiriert. "Wer ist Edward Moon" regt zum Nachdenken über diese brisante Thematik an.
Doch das Buch thematisiert nicht nur die Todesstrafe in den USA sondern ist auch eine Familientragödie, die unter die Haut geht. Die Geschichte ist extrem emotional und intensiv. Der spezielle Schreibstil der Autorin trägt dazu bei, dass "Wer ist Edward Moon" etwas ganz Spezielles ist. Zwar reimen sich hier die Zeilen nicht, trotzdem verwendet Sarah Crossan auch dieses Mal die Reimform, so dass die einzelnen Kapitel an Gedichte erinnern. So ist nicht sehr viel Text auf einer Seite, doch die Autorin kann mit diesen wenigen Worten sehr viel ausdrücken. Eindrücklich!
Bis zum Ende hofft man, dass Ed Gerechtigkeit erfährt und kann so zu einem kleinen Teil nachvollziehen, wie sich die beiden Brüder fühlen, wie sie zwischen Angst und Hoffnung hin- und hergerissen sind. Dieses Buch ist keine leichte Lektüre für zwischendurch, doch ich kann sie jedem nur ans Herz legen. Sie bewegt und polarisiert, regt zum Nachdenken an und hallt auch nach der Lektüre noch lange nach.
Fazit:
bewegend & erschütternd
"Wer ist Edward Moon" ist nicht einfach nur ein Jugendbuch. Es ist viel mehr!
Es ist eine Geschichte über einen Menschen im Todestrakt, es ist ein Familiendrama, es übt Gesellschaftskritik und öffnet Augen. Es ist mitreissend und schockierend, ein unvergessliches Leseerlebnis.
Kein Wunder, dass es für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert ist.
Interessanter Schreibstil. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.
Mich hat es berührt, aber nicht zu Tränen gerührt. Nicht alle Fragen wurden beantwortet.
Dieses Buch dringt wirklich in einen ein. Ich war selten so wütend, nervös und voller Angst weiter zu lesen, aber musste natürlich trotzdem wissen, wie es weiter geht. Selten hatte ich solche Angst vor dem Ende eines Buches. Vor allem weil einem klar ist, das genau dies in bestimmten Ländern genau so abläuft. Diese Ungerechtigkeit und Manipulation ist ja leider kein Einzelfall deshalb finde ich es auch sinnvoll, das dieses Thema mal in einem Buch, auf so besondere Art und Weise behandelt wird. Ich kann es wirklich absolut empfehlen. Die Geschichte an sich ist auch schnell gelesen dank teilweise kurzen Kapiteln die aber absolut zum Buch passen.
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Wer ist Edward Moon? Ein Leben in einem Buch, ein Leben in einer Hand voll Zeilen und ein Leben in der Erinnerung von Joe Moon.
Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, entsetzt und berührt. Sahra Crossan zeichnet in ihrem Roman das Portrait eines Jungen und seiner Familie.
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